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Simon the Sorcerer Origins (Switch) im Test 

  • Autorenbild: playmoregames
    playmoregames
  • vor 34 Minuten
  • 4 Min. Lesezeit
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Die Rückkehr von “Simon the Sorcerer” – eines der beliebtesten Point-and-Click-Adventures der 90er-Jahre – war lange überfällig. Nach einer Reihe misslungener Versuche, das Franchise in moderne Gefilde zu führen, setzt “Simon the Sorcerer Origins” auf ein ambitioniertes Prequel, das sich der klassischen Formel des Genres verschreibt und dabei mit einer ordentlichen Portion Selbstironie und Humor daherkommt. Doch kann das Spiel den Erwartungen gerecht werden? Ist es eine gelungene Mischung aus nostalgischem Charme und modernen Spielmechaniken oder ein laues Abenteuer ohne die Magie der alten Teile? 


Die Geschichte von “Simon the Sorcerer Origins” ist ein Rückblick auf die frühen Jahre des rotzfrechen Zauberlehrlings Simon. Im Alter von zwölf Jahren landet er in einer magischen Parallelwelt, in der er sich wieder einmal mit den skurrilsten Kreaturen und Zauberei-Mysterien herumschlagen muss – und das alles, um schnellstmöglich wieder nach Hause zu kommen. 

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Als Prequel wird das Spiel von Beginn an von einem klaren Humor getragen, der die Meta-Ebene nicht scheut: Simon hinterfragt bereits im Prolog, warum es eigentlich ein Prequel gibt – ein cleverer, augenzwinkernder Moment, der zeigt, dass die Entwickler nicht nur ein nostalgisches Abenteuer erschaffen wollen, sondern sich auch bewusst mit der Tradition des Spiels auseinandersetzen.


Die Story dreht sich um das Geheimnis des „Ersten Zauberers“, und obwohl es eine vertraute Richtung einschlägt, wird die Lore durch neue Figuren und Ereignisse erfrischend erweitert. Es ist die perfekte Mischung aus Altbekanntem und Neuem, ohne dass man das Gefühl hat, dass das Spiel sich zu sehr auf eine bewährte Formel verlässt. 

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Kommen wir zum Herzstück eines jeden Point-and-Click-Adventures: den Rätseln. Und hier liefert “Simon the Sorcerer Origins” eine solide Erfahrung, die vor allem klassische Fans des Genres ansprechen dürfte. Das Spiel setzt auf klassische Inventar-Rätsel, in denen Simon verschiedene magische Objekte kombinieren muss, um voranzukommen. Zaubersprüche, Trank-Rezepte und skurrile Gegenstände aus Simons Hut sorgen für eine Vielzahl kreativer Lösungen.


Das magische System bietet eine zusätzliche Ebene des Rätselns, indem Simon verschiedene Zauberhüte mit unterschiedlichen Kräften einsetzen kann. Dies sorgt für eine gewisse Abwechslung, und die Rätsel erhalten so zusätzliche Tiefe. Allerdings gibt es auch den einen oder anderen Stolperstein. Manche Rätsel sind so „kreativ“, dass die Lösungen nicht immer sofort einleuchten – hier muss der Spieler oft mit einer gehörigen Portion Trial & Error arbeiten. Nicht jede Lösung ist intuitiv, und an einigen Stellen kann es frustrierend werden, wenn der passende Gedankengang einfach nicht zu finden ist.

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Besonders bei den Rätseln mit den Zauberhüten gibt es Momente, in denen die Lösungen abstrakt wirken. Es ist klar, dass das Spiel sich auf die anspruchsvolleren Puzzle-Elemente konzentriert, aber eine optionale Hilfefunktion oder ein etwas klarerer Hinweis, wenn man zu lange auf einer Stelle festhängt, hätten dem Spiel gutgetan. Trotz dieser kleinen Schwächen im Rätseldesign ist das Gesamtbild stimmig. Gerade zum Ende hin wird der Schwierigkeitsgrad angezogen, was für Genre-Fans sicherlich ein Pluspunkt ist.


Wer auf der Suche nach einem herausfordernden, kniffligen Adventure ist, wird hier durchaus auf seine Kosten kommen. Grafisch geht “Simon the Sorcerer Origins” einen anderen Weg als seine Vorgänger. Statt sich an der nostalgischen Pixelgrafik der alten Teile zu orientieren, präsentiert sich das Spiel im handgezeichneten Comic-Stil. Der Stil wirkt frisch und modern, aber er hat auch seine Tücken: Die Charakterdesigns sind schlicht und funktional, aber nicht besonders originell oder einprägsam.

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Besonders Fans der alten Pixelgrafik werden hier wohl etwas Charme vermissen. Die Lebendigkeit der alten Charaktere, wie etwa Simons Mimik, konnte im neuen Stil nicht wirklich eingefangen werden. Die Grafik sorgt für ein modernes Gefühl und ist dynamischer als die klassischen Pixel-Sprites, aber diese Dynamik geht manchmal zu Lasten des Tempos. Die Laufwege wirken teilweise schleppend, und durch die Zooms und Nahaufnahmen wird der Spielfluss hier und da gestört.


Das ist schade, denn die Grafik an sich ist gut umgesetzt, aber sie hätte mehr zur flüssigen Erzählweise des Spiels beitragen können. Für neue Spieler ist die Optik dennoch stimmig, aber sie wird nicht dieselbe emotionale Verbindung zu den Charakteren aufbauen, wie es die alten Pixelgrafiken taten. Die Steuerung von “Simon the Sorcerer Origins” ist sowohl auf der Nintendo Switch gut umgesetzt. Es gibt zwei Steuerungsoptionen: Die klassische Cursor-Steuerung sowie eine direktere Steuerung für Konsolenspieler, die es erlaubt, den Charakter aktiv zu bewegen.

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Das funktioniert auf den Konsolen gut, aber auf dem PC bleibt die altbewährte Steuerung die angenehmere Wahl. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es bei der Inventarverwaltung. Das Wechseln von Objekten im Inventar kann mitunter etwas fummelig wirken, vor allem wenn man mit vielen Gegenständen jonglieren muss. Zwar helfen Hotspot-Markierungen dabei, die Interaktion mit der Welt zu erleichtern, aber gerade bei komplexeren Puzzle-Abschnitten kann der Spielfluss ins Stocken geraten. 


Technisch läuft das Spiel stabil und flüssig. Es gibt kaum Bugs, die die Spielerfahrung trüben, und die Performance ist durchgehend solide. Die Vertonung ist ebenfalls lobenswert: Simon wird von seinem Originalsprecher gesprochen – sowohl in der deutschen als auch in der englischen Version. Auch die Nebenfiguren sind sympathisch und solide vertont, was zur Atmosphäre des Spiels beiträgt. 

Simon the Sorcerer Origins” ist ein gelungenes Prequel, das sich sowohl an Veteranen der Reihe als auch an Neulinge richtet. Es vereint klassisches Point-and-Click-Gameplay mit modernen Elementen und bietet eine charmante Reise in eine fast vergessene Ära des Adventure-Gamings. Die humorvolle Erzählweise, die interessante Welt und die schrägen Rätsel machen das Spiel zu einem Spaß, auch wenn die Lösungen hin und wieder nicht immer ganz nachvollziehbar sind. 


Trotz kleiner Schwächen in der Präsentation und der Steuerung schafft es das Spiel, mit seinem Charakter, seinem Humor und seinem respektvollen Umgang mit der Vorgeschichte der Reihe zu überzeugen. Fans des Genres werden sich gut unterhalten fühlen, auch wenn die ganz große Magie manchmal ausbleibt. 



Fakten: 

  

Genre: Adventure 

Erscheinungsdatum: 28. Oktober 2025 

Publisher: ININ Games 

Entwickler: Smallthing Studios  

Spieler: 1 

Altersfreigabe: ab 6 Jahre 

Preis: ab 24,99 Euro (Nintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, Xbox One, PC, Mac und Linux

Offizielle Website: https://iningames.com

 

Bewertung: 

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