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Wildgate (PS5) im Test

  • Autorenbild: playmoregames
    playmoregames
  • vor 37 Minuten
  • 4 Min. Lesezeit
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„Wildgate“, der neue Koop-Extraction-Shooter von Moonshot Games und Dreamhaven, entführt uns in schweißtreibende Weltraumschlachten, in denen Teamwork wichtiger ist als jeder Laserstrahl. Die Vollversion für PlayStation 5 liegt nun vor uns – höchste Zeit also, das ambitionierte Projekt genauer unter die Lupe zu nehmen.


Schon im Vorfeld sorgte der Titel für viel Aufmerksamkeit. Kein Wunder: Dreamhaven, gegründet von Blizzard-Legende Mike Morhaime und einigen weiteren ehemaligen Blizzard-Entwicklern, veröffentlicht hier sein erstes großes Spiel. Und das hat es in sich: Wildgate will nicht weniger, als die Koop-Shooter-Formel in ein dynamisches Science-Fiction-Universum verlagern, in dem jede Runde wie eine unvorhersehbare Expedition wirken soll.

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Zugegeben: „Wildgate“ ist komplex. Das beginnt beim grundlegenden Spielprinzip und zieht sich durch sämtliche Mechaniken. Zum Glück wirft euch das Spiel nicht sofort ins kalte Vakuum, sondern bietet ein recht umfangreiches Tutorial. Bewegungen, Skills, Bergbau, Ausrüstungsverwaltung – die Basics sitzen schnell.


Doch wer glaubt, danach alles verstanden zu haben, täuscht sich gewaltig. Das Tutorial kratzt nur an der Oberfläche. „Wildgate“ setzt stark darauf, dass ihr selbst lernt, Situationen einzuschätzen, Lösungen zu finden und eure Rolle im Team zu meistern. Die ersten Matches bestehen daher vor allem aus Chaos, Beobachten – und gelegentlichem Frust.

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Aber die Lernkurve? Steil. Und unglaublich befriedigend. Mit jeder neuen Session wächst das Verständnis, laufen die Abläufe runder und fühlt man sich mehr wie Teil einer echten Crew. „Wildgate“ lässt sich am ehesten als Koop-Extraction-Shooter im Weltraum beschreiben. Pro Match treffen fünf Vierer-Teams – also 20 Spieler – im „Reach“ aufeinander. Alle verfolgen dasselbe Ziel: ein wertvolles Artefakt finden und lebend entkommen.


Zu Beginn jeder Runde springt ihr in den Typhoon Reach: prozedural generierte Sektoren voller verlassener Raumstationen, Asteroidenfelder und NPC-Gegner. Ihr sammelt Loot, wertvolle Upgrades und zwei essenzielle Ressourcen, nämlich Eis und Treibstoff. Beides wird schnell knapp – und schneller noch übersehen. Gerade Neulinge vergessen oft, wie dramatisch wichtig diese Materialien im späteren Kampfverlauf sind.

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Das Sammeln erfolgt per Jetpack und Spezialwerkzeugen auf Asteroiden, während euer Schiff wie ein Hubbahnhof im All schwebt. Alles, was ihr findet, müsst ihr sicher verstauen. Neue Waffentürme gehören direkt verbaut – und Ressourcen an Orte, die feindliche Eindringlinge nicht sofort finden. Wenn die ersten Feindkontakte entstehen, bricht reine Hektik aus. Die Crew stürmt an ihre Positionen. Geschütztürme feuern im Dauerfeuer, der Captain versucht verzweifelt auszuweichen, während Ingenieure Feuer löschen oder beschädigte Module reparieren.


Noch intensiver wird es, wenn Teams versuchen, das gegnerische Schiff zu entern. Dann verwandelt sich „Wildgate“ schlagartig in einen klassischen Ego-Shooter, nur eben in engen Metallkorridoren, auf lodernden Decks und mit der ständigen Gefahr einer Selbstzerstörung.

Manchmal entkommt man mit knapper Not. Manchmal geht das ganze Schiff in einem Feuerball unter. Häufig passiert beides innerhalb derselben Runde. Hat ein Team das Artefakt gefunden, beginnt der dramatische Endspurt.Alle anderen Crews wissen: Jetzt zählt’s.

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Die Folge ist fast immer ein epischer Finalclash. Doch „Wildgate“ wäre nicht „Wildgate“, wenn alles nach Plan verliefe. Statt „Alle gegen den Artefakt-Träger“ erlebt man ständig unvorhersehbare Wendungen. Die prozedural generierten Maps sind eines der Highlights. Keine zwei Matches verlaufen gleich. Ihr müsst ständig improvisieren, neue Wege finden, spontan Taktiken ändern. Die Entwickler sprechen von „emergentem Gameplay“ – und das trifft ins Schwarze.


Selbst mit zufälligen Teamkameraden ergibt sich oft überraschend schnell ein Spielfluss. Doch wehe jemand hält sich nicht an Aufgaben oder Regeln: Plötzlich infiltriert euch ein gegnerisches Team unbemerkt, stiehlt Module oder legt Sprengladungen. Dann bricht Panik aus – und „Wildgate“ zeigt, warum es so spannend ist. „Wildgate“ setzt auf einen farbenfrohen, leicht cartoonigen Sci-Fi-Look, der gut zur humorvollen, aber hektischen Natur des Spiels passt.

Das Matchmaking wirkt ebenfalls noch unausgereift. Solo-Spieler werden häufig mit festen Teams zusammengewürfelt – was in einem kompetitiven Koop-Shooter oft unfair endet. Auch die Shooter-Mechanik selbst ist anfangs etwas blass: Viele Waffen fühlen sich kraftlos an, erst spätere Upgrades verleihen richtiges Wumms. Schade für Neueinsteiger. Sie enthält das Reach Renegade Pack mit 17 exklusiven kosmetischen Items zur Anpassung von Raumschiffen und Prospektoren.

 

Wildgate“ ist kein Spiel für jeden – aber ein verdammt gutes für jene, die sich darauf einlassen. Wer die ersten schwierigen Stunden übersteht, wird mit einem taktischen, spannenden und absolut unvorhersehbaren Koop-Shooter belohnt, der mit jeder Runde neue Geschichten schreibt. Die Mischung aus Schiffsmanagement, PvE-Looting, PvP-Raumschlachten und Entergefechten ist erfrischend anders. Die technischen Schwächen und der harte Einstieg schmälern den Gesamteindruck ein wenig, aber sie können nicht überdecken, wie faszinierend und intensiv Wildgate im Kern ist.



Fakten:

 

Genre: Shooter

Erscheinungsdatum: 23. Juli 2025

Publisher: Dreamhaven

Entwickler: Moonshot Games

Spieler: 1

Altersfreigabe: ab 12 Jahre

Preis: ab 29,99 Euro (PS5, Xbox Series X|S, PC)

 

Bewertung:

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