top of page

SHADOW LABYRINTH (PS5) im Test

  • Autorenbild: playmoregames
    playmoregames
  • vor 4 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit
ree

Mit „SHADOW LABYRINTH“  erschien eine düstere Sci-Fi-Neuinterpretation des ikonischen PAC-MAN-Franchise. Das 2D-Action-Explorations-Platformer-Spiel entführt Spielende in eine fremdartige, labyrinthartige Welt, in der Kämpfe, Jagd und das Konsumieren von Gegnern zum zentralen Bestandteil des Gameplays gehören. Was euch im Spiel „SHADOW LABYRINTH“ erwartet, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Die Geschichte von „SHADOW LABYRINTH“ beginnt mit einer Katastrophe, die den Ton für das gesamte Abenteuer setzt. Nach dem Angriff auf unser Raumschiff erwachen wir als Schwertkämpfer Nummer 8 in einer düsteren, dystopischen Sci-Fi-Welt. Begleitet werden wir von der geheimnisvollen Kugel PUCK, deren Name nicht zufällig an den japanischen Originalnamen von Pac-Man erinnert. Die Handlung ist eng mit der Amazon-Prime-Serie Secret Level verknüpft, insbesondere mit der Episode „PAC-MAN: Labyrinth“, die als erzählerisches Prequel fungiert. Dieses Hintergrundwissen vertieft das Verständnis der Welt, ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um der Geschichte im Spiel zu folgen.

ree

Der Einstieg gestaltet sich bewusst sperrig, da das Spiel kaum Erklärungen liefert und den Spieler direkt ins Geschehen wirft. Die Story entfaltet sich nur langsam durch kryptische Dialoge, versteckte Log-Einträge und fragmentarisches Umweltstorytelling. PUCK verfolgt dabei offenbar eigene Ziele, die lange im Dunkeln bleiben, während wir uns durch eine zerstörte Welt bewegen, die Teil des United-Galaxy-Space-Force-Universums von Bandai Namco ist. Diese Verknüpfung mit Klassikern wie Galaga oder Mr. Driller verleiht der Handlung zusätzliche Tiefe, macht sie aber auch komplexer. Wer Geduld und Interesse an narrativen Details mitbringt, wird belohnt, während weniger storyaffine Spieler sich schnell überfordert fühlen könnten.


Spielerisch ist der Titel ein klassisches Metroidvania, das Erkundung, Kämpfe und Plattformpassagen miteinander verbindet. Zu Beginn verfügen wir lediglich über ein Schwert und einen Handschuh, mit dem wir an Wänden klettern können. Im Verlauf des Abenteuers werden neue Fähigkeiten wie Doppelsprung, Luft-Dash oder ein Greifhaken freigeschaltet, die nach und nach weitere Bereiche der weitläufigen Spielwelt öffnen. Das Leveldesign ist dabei ambitioniert, jedoch nicht immer gelungen. Die Areale sind oft sehr groß und labyrinthartig angelegt, was zu langen Laufwegen und zahlreichen Sackgassen führt, die erst deutlich später passierbar sind. Besonders problematisch ist, dass die Erkundung nur selten spürbar belohnt wird. Statt nützlicher Gegenstände oder spielerischer Vorteile stößt man meist auf Log-Einträge, die für Spieler ohne starkes Interesse an der komplexen Hintergrundgeschichte kaum einen Anreiz darstellen.

ree

Ein besonderes Highlight stellen die Pac-Man-inspirierten Gameplay-Abschnitte dar. In der Gestalt von PUCK bewegen sich die Spieler auf sogenannten D-Lines, leuchtenden Energiebahnen, die stark an klassische Pac-Man-Labyrinthe erinnern, jedoch um moderne Mechaniken wie Springen und gezieltes Steuern erweitert wurden. Diese Passagen versprühen viel Nostalgie, leiden jedoch unter einer nicht immer präzisen Steuerung, was vor allem in hektischen Situationen für Frust sorgen kann. Ergänzt werden diese Abschnitte durch klassische Arcade-Labyrinthe, in denen PUCK innerhalb eines Zeitlimits von fünf Minuten möglichst viele Punkte sammeln muss. Die mehrstufigen Labyrinthe enden häufig in anspruchsvollen Bosskämpfen gegen Geister, wobei insbesondere der vom Geist Blinky inspirierte „Ultra Instinct“-Boss durch seinen hohen Schwierigkeitsgrad hervorsticht.


Die Kämpfe im regulären Spielverlauf beginnen vergleichsweise simpel, gewinnen jedoch mit neuen Angriffsmöglichkeiten und der Transformation in den Mech GAIA an Tiefe. Diese Form macht den Spieler kurzzeitig immun und eröffnet taktische Optionen in längeren Gefechten. Die Bosskämpfe sind kreativ inszeniert und fordernd, wirken jedoch nicht immer fair. Enge Zeitfenster, schwer lesbare Angriffe und ungenaue Hitboxen sorgen dafür, dass viele Niederlagen weniger lehrreich als frustrierend erscheinen.

ree

Visuell schlägt das Spiel einen radikalen Kontrast zur bunten Pac-Man-Vergangenheit ein und setzt auf eine düstere, fast gotische Sci-Fi-Ästhetik. Leider bleibt die grafische Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Der handgezeichnete Stil wirkt oft unfertig, als bestünde die Spielwelt aus groben Konzeptskizzen ohne ausreichende Detailtiefe. Auch die Animationen hinterlassen einen steifen Eindruck. Zwar ist die Steuerung grundsätzlich präzise, doch Probleme beim Festhalten an Kanten oder beim Wandklettern treten immer wieder auf und verstärken den Frust, vor allem in anspruchsvollen Plattformpassagen. Technisch läuft das Spiel stabil und auch auf älteren PCs zuverlässig, doch die visuelle Präsentation kann nicht mit modernen Genrevertretern mithalten.


Der Soundtrack bleibt über weite Strecken unauffällig und trägt nur bedingt zur Atmosphäre bei. Angesichts der düsteren Welt hätte eine prägnantere musikalische Untermalung die Immersion deutlich verstärken können. Die klassischen Pac-Man-Soundeffekte, die als Vorbesteller-Bonus enthalten sind, sorgen zwar für nostalgische Momente, können das Fehlen eines markanten Scores jedoch nicht vollständig ausgleichen.

SHADOW LABYRINTH“ richtet sich klar an Spieler, die eine hohe Herausforderung suchen. Die Plattformpassagen und Bosskämpfe erfordern Präzision, Geduld und Ausdauer, da selbst kleine Fehler konsequent bestraft werden. Zwar sind die Speicherpunkte fair gesetzt, dennoch dürfte das Spiel für Gelegenheitsspieler schnell frustrierend werden, während Genre-Veteranen den hohen Anspruch zu schätzen wissen.


Insgesamt ist „SHADOW LABYRINTH“ ein mutiges und ungewöhnliches Experiment, das Pac-Man erfolgreich in ein düsteres Metroidvania-Setting überträgt. Die kreative Nutzung bekannter Elemente, die langsam an Tiefe gewinnende Geschichte und die nostalgischen Arcade-Passagen zeigen viel Potenzial. Gleichzeitig verhindern das unausgereifte Leveldesign, die schwache visuelle Präsentation und der stellenweise unnötig hohe Frustfaktor, dass das Spiel sein volles Potenzial ausschöpft. Für Fans von Metroidvanias und Pac-Man-Enthusiasten mit Geduld ist der Titel dennoch eine lohnenswerte, wenn auch sperrige Erfahrung.



Fakten:

 

Genre: Action

Erscheinungsdatum: 18. Juli 2025

Publisher: Bandai Namco

Entwickler: Bandai Namco

Spieler: 1

Altersfreigabe: ab 12 Jahre

Preis: ab 29,99 Euro (PlayStation 5, Xbox Series X|S, PC, Nintendo Switch, Nintendo Switch 2)

Offizielle Website: https://de.bandainamcoent.eu/

 

Bewertung:

ree

© Urheberrecht PlayMoreGames. Verwendung von Text und Bildern nur mit schriftlicher Geneh­migung des Autors gestattet.


Kommentare


bottom of page